Die letzte Chance? - Wie perspektivlose Jugendliche zurück in die Gesellschaft finden In Fachkreisen werden sie 'Systemsprenger' genannt: junge Menschen, die durch fast alle Hilfesysteme in Deutschland gefallen sind. Jugendliche, die keine Strukturen oder Regeln kennen. Der Verein 'Freestyle' in Berlin kümmert sich um sie – mit einem ganz besonderen Konzept. Stern TV hat die Pädagogen bei ihrer Arbeit mit den Jugendlichen begleitet. Es ist eine trostlose Biographie, auf die Michelle zurückblickt: Sie wuchs in einer Pflegefamilie und Heimen auf, war jahrelang drogenabhängig: „Ich hab mit zwölf angefangen zu Kiffen und dann kam Speed dazu“, erzählt die junge Frau. In keinem Heim hält das Mädchen es lange aus, mit 18 Jahren landet es schließlich auf der Straße. Ein Jahr später wird Michelle schwanger. Systemsprenger KölnIhr Sohn kommt in eine Pflegefamilie – Michelle darf ihn nur einmal im Monat für anderthalb Stunden sehen. Keine einfache Situation: „Wenn ich ihn wiedersehe, ist er auf jeden Fall die ganze Zeit so in meinem Kopf. Eigentlich ist er ja mein Kind und das will ich bei mir haben und nicht irgendwo anders“, erzählt die junge Mutter. Doch die Chancen dafür stehen schlecht. Michelle ist eine sogenannte Systemsprengerin: Sie ist durch alle sozialen Netze gefallen, jegliche Hilfsmaßnahmen blieben bei ihr erfolglos. Die vielleicht letzte Möglichkeit für die 20-Jährige: die Berliner Einrichtung Freestyle. Hier will man perspektivlosen jungen Menschen helfen, im Leben wieder Fuß zu fassen: Die Jugendlichen bekommen eine eigene Wohnung, werden bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz begleitet und von Pädagogen unterstützt. Kinder, die Systeme sprengen - „Systemsprenger“? Hoch-Risiko-Klientel, welches sich in einer durch. Brüche geprägten negativen Interaktionsspirale mit dem Hilfesystem, den Bildungsinstitutionen und der. Gesellschaft befindet und diese durch als schwierig wahrgenommene Verhaltensweisen aktiv mitgestaltet. Frauke Mangels (Hrsg.) Systemsprenger oder verhaltensoriginelle Jugendliche? - Der Tagungsreader Individualpädagogische Konzepte in der Praxis der Kinder- und. Grenzgänger Jugendhilfe„Wir hören den jungen Menschen zu, wollen für sie da sein“ sagt Benjamin Zwick, der pädagogische Leiter von „Freestyle“. Statt auf Kontrolle und Strafen setzen er und sein Team auf Respekt und Vertrauen. Michelle wird mittlerweile seit anderthalb Jahren von Freestyle betreut: Sie hat einen Drogenentzug hinter sich gebracht und ist in einer kleinen Wohnung in Berlin-Marzahn untergekommen. „Das ist die längste Zeit, in der ich mich irgendwo wohlfühle, wo ich mich ziemlich gut eingelebt hab“, sagt die 20-Jährige. Unterstützung im Haushalt braucht Michelle kaum, findet ihre Betreuerin, Sozialarbeiterin Mareile Berger: „Bei Michelle ist es eigentlich immer ziemlich ordentlich. Sie legt da auch großen Wert drauf, räumt regelmäßig auf und putzt.“ Dafür gibt es in anderen Bereichen Probleme: Wegen eines Diebstahls und weil sie wiederholt beim Schwarzfahren erwischt wurde, hat das Gericht Michelle zu 20 Sozialstunden verdonnert.
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May 2019
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